Egret One-S E-Scooter Test: Schnell, aber teuer
Egret ist in Europa dafür bekannt geworden, qualitativ hochwertige, preisgekrönte E-Scooter rauszubringen.
Ihr aktuellstes Modell, der Egret One-S, ist da keine Ausnahme.
Aber wie schlägt er sich im Vergleich zu anderen Scootern auf dem Markt?
Um das herauszufinden haben wir ihn für euch getestet:
Was den Egret One-S auszeichnet
Keine Frage:
Der Egret One-S ist schnell.
Mit 35 km/h ist er einer der schnellsten E-Scooter auf dem Markt.
Er startet reibungslos und beschleunigt schnell. Und während 35 km/h ein wenig zu schnell für das Fahren auf dem Bürgersteig ist (wir haben 33,4 km/h rausgeholt), ihält er sehr gut im Straßenverkehr mit.
Wir sind außerdem Fans des großen Trittbretts, das sich komplett über den Heckfender erstreckt (d. h. viel Platz für die Füße).
Die Bedienung des One-S ist einfach:
Die rechte Hand aktiviert den Gasgriff, während die linke eine Standard-Handbremse bedient.
Da der One-S aufgeladen kommt, ist er quasi bereit, direkt aus dem Karton gefahren zu werden.
Er ist außerdem einfach und schnell klappbar und ist klein genug, um unter einen Bus- oder Zugsitz zu passen.
So sehr wir Look und Schnelligkeit des One-S mögen, gibt es doch ein paar Dinge, die uns daran hindern, den One-S aus ganzem Herzen zu empfehlen…
Wo der One-S unseren Erwartungen nicht ganz gerecht wird
Zunächst is der Egret teuer.
Mit 1349€ ist er der teuerste E-Scooter, den wir bisher bewertet haben.
Für diesen Preis würden wir erwarten, dass der One-S viel mehr liefert, als er es tatsächlich tut.
Mit 16 kg ist er einer der schwereren Scooter da draußen. Für das Urbane gemixte Fahren mit Öffis zu unhandlich.
Während er zwar einfach zusammenzuklappen ist und in viele enge Zwischenräume passt, macht ihn sein Gewicht weniger attraktiv für städtische Pendler. Er ist tragbar, aber man spürt das Gewicht.
Und seine maximale Reichweite von 20 km ist die niedrigste unter den selbstangetriebenen E-Scootern, die wir getestet haben.
Es fehlen auch einige erweiterte Features, wie z. B. die Nutzbremse, die andere, weniger teure Scooter haben.
Das soll auf keinen Fall heißen, dass der One-S ein schlechter Scooter ist. Es ist eben einfach ein Scooter, bei dem wir uns wundern, warum er so viel kostet.
Schließlich gibt es zur Zeit mehr als nur ein paar E-Scooter, die alle diese Features und mehr für unter 1000€ bieten.
Lasst uns trotzdem einen Blick auf die Details des One-S werfen:
Räder & Federung
Der Egret One-S besitzt zwei Vollgummireifen. Sie sind luftleer und einstichfest, was bedeutet, dass ihr euch keine Sorgen über platte Reifen machen müsst oder darüber sie aufzupumpen.
Mit 16 cm gehören sie jedoch definitiv zu den kleineren Reifen. Das macht es schwer für sie, Beulen und Risse auf der Straße ebenso gut zu auszuhalten wie größere Reifen.
Als Ausgleich dafür kommt der One-S mit Doppelfederung. Sowohl Vorder- als auch Hinterrad sind mit Stoßdämpfern ausgestattet, um die Fahrt weicher zu machen.
Und mit einer Maximalbelastung von 120 kg haben sogar größere Fahrer hier keine Probleme. (Wobei: je mehr Gewicht, desto langsamer die maximale Geschwindigkeit..)
Motor & Akku
Der One-S hat einen 250W bürstenlosen Nabenmotor, der direkt in das Hinterrad integriert ist.
Und obwohl 250 Watt nicht viel klingen mag, beträgt die maximale Leistung tatsächlich 750 Watt – daher kommt er zu seiner Geschwindigkeit. Außerdem besitzt er einen leistungsstarken 36 Volt Lithium-Eisenphosphat-Akku (LiFePo4).
Der One-S wird mit einem Standard-Ladegerät geliefert, das bis zu 6 Stunden braucht, um voll aufzuladen.
Obwohl der Akku zwar vorgeladen kommt, wird trotzdem empfohlen, ihn beim ersten mal komplett leer zu fahren und dann komplett wieder aufzuladen. Dadurch wird sichergestellt, dass der Akku eine lange Lebensdauer hat. (Und wie bei allen E-Scootern, ist es wichtig, das Fahren bei extremer Hitze oder Kälte zu vermeiden.)
LCD Display & Gasgriff
Der One-S verfügt über ein beleuchtetes LCD-Display, das euch Geschwindigkeit, Batteriestand, die insgesamt gefahrene Distanz sowie Tageskilometer anzeigt.
Er hat außerdem eine Ladezyklus-Zähler, der euch wissen lässt, wann der Akku ausgetauscht werden muss (unter normalen Fahrbedingungen sollte der Akku rund 2000 Ladezyklen halten).
Er hat einen leicht zu bedienenden Powerknopf und einen variablen Zeigefinger-Gasgriff, mit dem ihr die Geschwindigkeit kontrolliert.
Ein Nachteil ist, dass der One-S keinen Sofortstart hat. Das bedeutet, dass ihr manuell treten müsst bis der One-S 1-2 km/h fährt, bevor ihr das Gas aktivieren könnt.
Das soll ein Sicherheits-Feature sein, damit der Scooter nicht einfach versehentlich losfährt. Wir finden das aber unbequem und mögen einen Sofortstart lieber.
Bremse
Es gibt nur eine Bremse am One-S:
Eine einzige mechanische Trommelbremse, die sich am Hinterrad befindet.
Während sie zwar einfach zu bedienen ist, waren wir ein wenig enttäuscht, dass der One-S – bei diesem Preis – nicht mit einer Nutzbremse ausgestattet ist, wie andere Scooter sie haben. (Nutzbremse bedeutet, dass Energie, die gebraucht wird um Rad/Motor zu verlangsamen, wiederverwendet wird um den Akku zu laden, was zu einer längeren Ladezeit führt.)
Da der One-S außerdem nicht im Leerlauf fährt, fängt er an langsamer zu werden, sobald ihr den Gasgriff loslasst.
Zusätzliche Features
Der One-S kommt mit einem bequemen kleinen Seitenständer, wodurch er einfach steht und abzustellen ist, wenn er nicht gebraucht wird
Darüber hinaus macht sein offenes Vorderrad das Abschließen leicht, wenn ihr ihn in der Öffentlichkeit stehen lassen müsst.
Er handhabt Steigungen gut, schafft bis zu 15 % Steigung ohne Probleme (bei Fahrern um die 70 kg). Sollte es mehr sein, müsst ihr möglicherweise ein wenig Muskelkraft anwenden.
Was uns fehlt, ist irgendeine Art von LED-Licht, vorne oder hinten. Obwohl es zwar einfach ist, einen Scooter zu modifizieren und eigene Lichter anzubringen, ist das trotzdem ein nettes Feature, das wir am One-S vermissen.
Fazit
Ohne Zweifel ist der Egret One-S ein cooler und solider Roller.
Er hat die Geschwindigkeit, die man bei einem E-Scooter definitiv gerne hätte, genauso wie den Look. Aber der Preis ist wirklich der Knackpunkt.
Für 350 € weniger gibt es definitiv eine Reihe von Scootern, die dem One-S Konkurrenz machen.
Als Alternative verkauft Egret den One V3 für 1199€, der eine maximale Geschwindigkeit von 20 km/h hat.
Ein letzter Hinweis:
Egret plant, den neuen One Ten gegen Ende März 2016 auf den Markt zu bringen, der die Reichweite des One-S um zusätzliche 15 km erweitern und die Reifengröße auf 10 Zoll erhöhen wird.
Auf der Egret Webseite steht der Verkaufspreis des One Ten bei 1599€.
Bilder mit freundlicher Genehmigung von Egret.
Egret One-S Vorteile
- Sehr schnell mit 35 km/h
- Das Trittbrett reicht über das Hinterrad hinaus und bietet somit mehr Möglichkeiten für die Fußposition.
- Klappbar
- Optional mit einer Tragetasche erhältlich.
- Klares Design
- Stabil gebaut aus hochwertigen Materialien
- Doppelfederung
- Hintergrundbeleuchtete LCD Display zeigt dir Geschwindigkeit, Batteriezustand und eine Kilometerzähler
Egret One-S Nachteile
- Sehr teuer (1349€)
- Auch sehr schwer mit 16 kg
- Reichweite nur bis zu 20 km
- Kleinere Reifen (16cm) machen die Fahrt holpriger
- 6 Stunden Aufladezeit
- Kein energierückgewinnendes Bremsen (was andere, weniger kostspielige Modelle aber haben)
- Keine Scheinwerfer oder Rücklicht
Und hier sind alle die Details:
- Modell : Egret One S Elektrischer Tretroller
- Preis : €1350
- Topgeschwindigkeit : 35 km/h
- Gesamtgewicht : 16 kg
- Maximale Reichweite : 20 km
- Motortyp: 250 Watt bürstenloser Nabenmotor
- Batterie Voltzahl / Amperestunden / Wattstunden : 36 Volt / 8 ah / 288 wh
- Batterie : Lithiumphosphat
- Geschätzte Ladezeit : 6 Stunden
- Display : Festes Hintergrundbeleuchtetes, monochromes LCD mit Kilometermesser, Fahrtabstand, Geschwindigkeit, Batterielevel, An/ Ausschalter
- Farben : Schwarz
- Größe : Auseinander geklappt: 97 cm x 56 cm x 117 cm, Zusammengefaltet: 94 cm x 18 cm x 33 cm,
- Bremsen : eine Standard-Trommelbremse hinten
- Reifen : 16cm Vollgummi, luftleer und stichfest
- Federung: Vordere und hintere gefederte Stoßdämpfer
- Maximales Fahrergewicht: 120 kg
- Ladegerät: 8 Amp Max, Output 42 Volt DC 2.0 Amp
- Maximale Neigung: 15% Neigung